Ausstellung im Pferdemuseum in La Sarraz

Le Mulet, ce double inconnu!
Maultiere, die Alleskönner!

 
Die monatelangen Vorbereitungen sind vollbracht, das Ergebnis ist da und alle können jetzt schauen kommen. Die Anspannung besteht noch einen Moment lang bis wir vom Museumsteam die ersten Reaktionen der Besucher beobachten können. Uffff!! geschafft, die immense Arbeit scheint sich gelohnt zu haben, die Reaktionen fielen durchs Band positiv aus.

Ich spreche von der am 2. April eröffneten Maultier-Ausstellung im Pferdemuseum im waadtländischen Dörfchen La Sarraz.

Auf den vier grossen weissen Bannern im Eingangsbereich erfährt man gleich das Allerwichtigste in Kürze über die Doppelwesen Maultier/Maulesel. Wie entstehen diese Mischwesen? Welche besonderen Eigenschaften, körperliche wie charakterliche, zeichnet sie aus? Was können sie? Die vier Vitrinen nebenan erzählen, seit wann und wo Maultiere in der Weltgeschichte mitgespielt haben.
Die hübsche Maultierdame «Züsi», zu Besuch aus dem Sammlungszentrum Affoltern am Albis des Schweizerischen Nationalmuseums, schaut keck hinter den Bannern hervor. Sie erklärt die gängigsten äusseren Körpermerkmale der Mulis, hält sich aber selbst nicht strikt daran. Sie macht, was Hufform und Fellzeichnung betrifft, eine Ausnahme, wie all die Maultiere, auf die die typischen «Muli-Merkmale» eben nicht immer zutreffen. Sehr informative Poster, Gemälde an Wänden, Monitore und viele Vitrinen zeigen im zweiten Teil im Raum nebenan diverse Aspekte rund um die Maultiere.
Vom Arbeitstier in der Armee und im Alltag haben wohl auch die meisten Muli-Laien schon gehört. Dass sie als Rotkreuzhelfer im Einsatz waren (und gelegentlich noch sind), um unzählige Verletzte und Kranke aus Schlachten aus unwegsamem Gelände zu tragen, ist jedoch nicht allen bekannt. Man kennt heute meist nur ihre modernen, motorisierten Nachfolger, die in Modellform auch in der Vitrine vertreten sind.

Als zuverlässige «Freizeitpferde» werden Mulis nach und nach entdeckt, es kursieren jedoch weiterhin einige Vorurteile um sie.  
Maultiere im Alltag sind zwar präsent, aber selten und meist kaum beachtet. Geschulte Augen entdecken sie auf Käseschachteln, Waschmittelpackungen, Kaffeerahm-Deckeli, Weinflaschen, Energy-Food, Gesellschafts- und Geschicklichkeitsspielen, usw. Einige Vitrinen zeigen Beispiele aus diesen Bereichen.
Wer ein gespitztes Ohr hat, hört die Mulas, Mules und Mulets aus Musikstücken heraus, von denen eine Beispiele aus der poppigen Jukebox schallen.

Leider kann zu jedem Aspekt nur jeweils eine winzige Auswahl gezeigt werden. Von jedem könnte das Maultier-Museum mehrere Vitrinen bestücken und viiiiel mehr dazu erzählen. Doch in der Leseecke können sich Wissbegierige aus dem Ordner mit diversen Artikeln noch einige Infos zusätzlich holen.
 
An der Vernissage wurden nicht nur die Tore zur Ausstellung geöffnet, es fanden auch Aktivitäten vor dem Museum statt. Drei Maultiere (und ein paar Shettys) zum Anfassen und Reiten standen im Hof und der Muli-Laden, leider etwas versteckt unter der Einfahrt wegen dem feuchten Wetter, war präsent. Das Highlight der Aussen-Aktivitäten war sicher Laura Chaplin, eine Enkelin des berühmten Filmkomikers Charlie Chaplin, die live ein Maultier «porträtierte», umgeben von einer Schar grosser und kleiner Interessierten. Laura Chaplin feierte anschliessend die Vernissage ihrer Ausstellung eine Etage über den Mulis.


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Texte rechts
Die Berichte werden in loser Folge aufgelistet.
Zwischentexte
Muli-Weisheit
Einem Pferd befiehlt man, den Esel bittet man und mit dem Muli verhandelt man.